Siegtor durch Zolfaghari in letzter Minute
Rainer Hahn
Ohne Trainer Jürgen Pflaum, ohne Ersatzcoch Pit Schmidt, erneut fehlten einige Stammspieler und mit Ersatzspielern, die alle vorher in der Zweiten spielten war gegen eine kampfstarke Mistendorfer Truppe ein ungewisses Gefühl für das Geschehen dabei. Trotzdem agierte der FC Wacker von Anfang an spielgefälliger und tauchte schon in der 3. Min. vor dem Mistendorfer Torhüter auf, der aber sicher auf dem Posten stand. Da beide Seiten eine betonte Sicherung taktierten, waren zwingende Chancen in der Spitze Mangelware und die wenigen Möglichkeiten waren bei den Torhütern gut aufgehoben. Etwas unerwartet daher nach einem Freistoß für Mistendorf die Kopfballverlängerung, die den Weg ins Bamberger Tor zur 1:0-Führung (26. Min.) fand. Durch das verständliche Hauptaugenmerk auf die Defensive fehlte beim FC Wacker der Druck in die Spitze und damit die Torgefährlichkeit. Nun nahm der ballgewandte immer mehr Verantwortung auf sich, wurde erst kurz vor dem Schuss ausgebremst (37.) und zwang mit einem Riesenschuss den Mistendorfer Torhüter zu einer Glanzparade (38.), für dessen Nachschuss zu spät reagiert wurde. Eine Meisterleitung führte zwei Minuten vor der Halbzeit durch Till Schoch zum Ausgleich, der einen 25-m-Freistoß als Aufsetzer an eigenen Stürmern und auch Abwehrspielern vorbei über den Torhüter in den Torwinkel schoss (1:1, 43. Min.). Unmittelbar nach dem Wechsel hatten die Gastgeber die Chance zur erneuten Führung, verzogen den Ball aber leichtfertig. Dann legte der unermüdlich rackernde Abwehrspieler Christian Neamt einen Außensprint vor, passte zu Hagen Unger in der Mitte (50.), aber der Verteidiger war um eine Fußspitze schneller und verhinderte den Einschuss. Unger wäre auch 5 Min. später bis in den Strafraum durchgedrungen, wurde hier durch Foul ausgebremst (55.), der fällige Elfmeterpfiff blieb aber aus. Die manchmal ruppigen Abwehrversuche des DJK-SC hinderten den lauffreudigen Daniel Weihmann nicht spielverantwortlich zu agieren und wurde nach einem gelungenen Durchbruch (60.) erst durch einen falschen Abseitspfiff gestoppt. Das Können von Wackerkeeper Patrick Wagner bestätigte sich kurz darauf bei einem Mistendorfer Gegenkonter, bei dem er erst vor dem Stürmer zu retten verstand und dann vor dem möglichen Einschuss retten konnte. Der gefällig und ballsicher antreibende Neuzugang Vahid Zolfaghari ließ in der 64. Min. mit einem Lattenschuss aufhorchen bei dessen Nachschuss Hagen Unger am Torwart scheiterte. Ihm fehlte auch das Glück beim Kopfball (73.), der das Tor nur knapp verfehlte. Da bei den gastgebenden Anläufen Daniel Odenwald wie ein Fels in der Brandung vor Torhüter Wagner stand. Da auch Mistendorf einen Freistoß am 16er nicht nutzen konnte, wäre ein Unentschieden schon abgehakt gewesen, doch einen letzten Eckball, den Adrian Krug hereinzirkelte, nutzte reaktionsschnell Vahid Zolfaghari, der diesen zum 2:1-Siegtor für den FC Wacker in die Maschen schoss. Damit sorgte er gleich in seinem ersten Spiel für den FC Wacker Bamberg noch in der Schlussminute für 3 Gewinnpunkte. Die trotz Ersatz cleverere Spielart der Bamberger führte letztendlich zum glücklichen Sieg, mit dem der Platz in der Spitzenposition mit fünf weiteren Manschaften gehalten werden konnte.